Im Jubiläumsjahr „1000 Jahre Bethaus Rinchnach“ orientierte sich das Ziel der Pfarrwallfahrt am Wirken des hl. Gunther. 35 Pilgerinnen und Pilger aus dem Pfarrverband und anderen Orten machten sich in der Pfingstwoche in Ungarn auf Spurensuche. Fündig wurden sie im kleinen Ort Bakonybél, nördlich des Plattensees malerisch im Bakonywald gelegen. Im Jahr 1018 wurde in diesem Ort ein Benediktinerkloster errichtet, zu dessen Gründervätern auch der Mönch Gunther zählt, der sich bei seinen Besuchen am ungarischen Königshof immer wieder in dieser Gegend aufgehalten haben soll. Die ersten Mönche dieses Klosters, das dem hl. Mauritius geweiht ist, sind der Überlieferung zufolge aus der Abtei Niederalteich gekommen. Nachdem das Kloster im Jahr 1998 neu besiedelt wurde, betet und arbeitet dort ein sehr junger und lebendiger Konvent, dessen Gastfreundschaft die Gäste aus dem Bayerischen Wald genießen durften. Es war beeindruckend und für uns beschämend zugleich zu sehen, wie selbstverständlich und selbstbewusst Bakonybél zu seinen Wurzeln steht. Nach einer ausführlichen Führung durch die Klosteranlage, der Übergabe von zwei Bayerwald-Bäumen, einem Empfang im Bürgerhaus und der Besichtigung der Sternwarte wurde in den Sprachen ungarisch, deutsch und lateinisch Gottesdienst gefeiert.

Neben der Begegnung mit dem ungarischen Guntherort besichtigte die Gruppe die ungarische Hauptstadt Budapest, ließ sich durch Veszprém, die Stadt der Königinnen, führen, erlebte in den Klöstern Pannonhalma und Tihany erneut benediktinische Gastfreundschaft und genoss bei einer Schifffahrt die Weite des Plattensees. Auf dem Weg wurde in den Stiften Heiligenkreuz und Göttweig sowie in Spitz in der Wachau Halt gemacht. Die Fahrt wurde von Helene Gehwolf und Josef Dengler durch ihre Kontakte und ihr Wissen um die Verbindungen nach Ungarn ungemein bereichert.